Entstehung

Die Sonnenberg Klinik wurde 1967 in der Trägerschaft des Vereins "Psychotherapeutisches Zentrum e.V." eröffnet. Neben privaten Spendern war die Unterstützung durch die Stadt Stuttgart,  des Landes Baden-Württemberg und der Bundesrepublik Deutschland die Grundlage dafür, dass die Klinik errichtet werden konnte. Die Klinik wurde vor allem wegen ihres Modellcharakters, der zunächst in der Durchführung stationärer Therapie durch langjährig erfahrene analytische Psychotherapeuten verschiedener Schulrichtungen bestand, unterstützt.

Die Sonnenberg Klinik hat heute 102 Planbetten in 85 Einzel- und 10 Doppelzimmern. Sie ist ein Plankrankenhaus nach §108 SGB V im Gebiet 'Psychosomatische Medizin und Psychotherapie'. In die Sonnenberg Klinik können Versicherte aller gesetzlichen Krankenkassen und aller privaten Krankenversicherungen eingewiesen werden. Die Sonnenberg Klinik ist damit keine Einrichtung der Rehabilitation. Die Rentenversicherung kommt daher als Kostenträger nicht in Betracht.

 

Träger

Seit 2001 ist die Sonnenberg Klinik in den SINOVA Klinikenverbund integriert und wird seit 2011 in alleiniger Trägerschaft des ZfP Südwürttemberg mit Sitz in Bad Schussenried betrieben.

 

Konzept

Die Behandlung in der Sonnenberg Klinik erfolgt auf der Grundlage der psychodynamischen Psychotherapie. Dies bedeutet, dass als eine wichtige Ursache seelischer und eventuell auch körperlicher Erkrankungen ungelöste Konflikte und Entwicklungsschwierigkeiten angesehen werden, die ihren Ursprung häufig in den lebensgeschichtlichen Beziehungserfahrungen eines Menschen haben.

Krankheitssymptome sind aus einer psychodynamischen Perspektive Ausdruck fehlgeschlagener oder unzureichender Lösungsversuche dieser Konflikte. Um neue und konstruktive Lösungen zu finden, bedarf es einerseits ihrer Bewusstwerdung und andererseits korrigierender emotionaler Erfahrungen. Verinnerlichte Beziehungskonflikte können in therapeutischen Beziehungen aktualisiert, erlebt, erkannt und schließlich angemessener bewältigt werden. Dieses einsichts- und erfahrungsorientierte Konzept wird im Sinne einer integrierten stationären Psychotherapie um bewältigungsorientierte Therapiebausteine, die sich an verhaltentherapeutischen Ansätzen und systemischen Perspektiven orientieren, ergänzt. Bewältigungsorientierte Ansätze benötigt man vor allen Dingen in der Behandlung von Krankheits- oder Störungsbildern, bei denen sich die Symptomatik vom zugrunde liegenden Konflikt durch Lernprozesse gelöst und damit mehr oder weniger verselbstständigt hat. Dies ist häufig der Fall, weil Patienten gewissermaßen automatisch in eine bestimmte Symptomatik (sei es eine Essstörungsproblematik, eine Depression oder z.B. in eine Angstsymptomatik) hinein lernen. Im Fall von schweren Ängsten können sich z.B. das gelernte Vermeidungsverhalten und dessen Folgen schlussendlich schlimmer auswirken als etwa ursprünglich zugrunde liegende oder auslösende Konflikte. Ohne eine gezielte Bewältigung der Symptome bzw. das Erlernen von Strategien, wie mit Ängsten adäquater umgegangen werden kann und wie sich ein solches Vermeidungsverhalten korrigieren lässt, wäre die Therapie schwerer Angststörungen heute nicht mehr denkbar.

Die Behandlung in der Sonnenberg Klinik erfolgt integrativ, d.h. psychodynamische Psychotherapie, verhaltenstherapeutische Interventionen, Sozialtherapie, Spezialtherapie, psychosomatische Bezugspflege  und somatische Medizin bilden ein Behandlungsnetzwerk. Die an der Behandlung einer Patientin oder eines Patienten beteiligten Mitarbeiter der verschiedenen Berufsgruppen kooperieren in einem Behandlungsteam, in dem die in den unterschiedlichen therapeutischen Beziehungen auftauchenden Aspekte der (vielfach unbewussten) Konflikte unserer Patienten zusammengeführt werden können. Dies ermöglicht auf Seiten der Patienten die Integration konflikthafter Impulse und abgespaltener Gefühle in die Persönlichkeit und eine Neuorientierung im Hinblick auf die eigene weitere Entwicklung bzw. auf wichtige soziale Beziehungen.