Zielgruppe

In dieser Abteilung werden Patienten mit unterschiedlichen Störungsbildern und Erkrankungen behandelt. Dazu zählen depressive Erkrankungen, schwere Lebenskrisen, Angst-, Zwangs- sowie Persönlichkeitsstörungen und insbesondere auch Erkrankungen mit multiplen Symptombildungen. 

Eine stationäre psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung ist vor allem dann indiziert, wenn sich aufgrund der Schwere der Erkrankung eine ambulante oder teilstationäre Therapie als nicht ausreichend bzw. nicht gelungen erwiesen hat und ein intensiveres Behandlungsprogramm in der geschützten Atmosphäre eines Krankenhauses notwendig erscheint. Die zeitweise Herauslösung aus einem krankheitserhaltenden oder -fördernden Umfeld trägt dabei häufig entscheidend zum Heilungsprozess bei. Durch den Wegfall alltäglicher Verpflichtungen erlebt der Patient eine gewisse Entlastung, durch den Abstand von alltäglichen Belastungen und Verstrickungen wird er häufig erst in die Lage versetzt, sich mit seinen inneren Konflikten wie auch krankheitsauslösenden sozialen Faktoren auseinanderzusetzen und sich somit neue Perspektiven auf sich und seine Lebensgestaltung zu erarbeiten.

 

Behandlungskonzept

Unser Behandlungskonzept ist psychodynamisch und gruppenorientiert, d. h. der überwiegende Teil der therapeutischen Arbeit findet in einer konstanten Gruppe von Mitpatienten statt. In der Gruppensituation stellen sich die Schwierigkeiten des Patienten in der Gestaltung seiner Beziehung zu sich selbst und anderen häufig unmittelbar dar und können so zum Ausgangspunkt der therapeutischen Arbeit werden. In den Einzelgesprächen kann dann das Verständnis der sich darstellenden Beziehungsmuster und -konflikte vertieft werden. Dem Patienten wird es auf diese Weise möglich, eigene Reaktions- und Verhaltensweisen besser kennenzulernen und zu verstehen.

Da in dem begrenzten Zeitrahmen einer stationären Behandlung häufig nur Grundlagen erarbeitet werden können, erscheint in einer Vielzahl der Fälle eine weitere ambulante Psychotherapie sinnvoll. Im individuellen Fall kann auch eine Intervall-Therapie in Absprache mit dem jeweils ambulant arbeitenden Therapeuten sinnvoll sein.

 

Behandlungsangebot

  • Psychodynamisch orientierte Gruppentherapie 4x 100 min/Woche
  • Psychodynamisch orientierte Einzeltherapie 1x 50 min/Woche
  • Regelmäßige Kontakte zur Bezugpflegeperson der Abteilung
  • Konzentrative Körper- und Bewegungstherapie 2x 90 min/Woche
  • Musiktherapie 2x 90 min/Woche
  • Sporttherapie 1x 60 min/Woche
  • Sozialtherapie im Einzelkontakt nach Indikation und Bedarf oder in der Gruppe
  • Bedarfsgruppe
  • Bei entsprechender Indikation werden auch Familiengespräche durchgeführt. Daneben stehen abteilungsübergreifend "Freie Therapieangebote" zur Verfügung Bei entsprechender Notwendigkeit wird die Behandlung nach Absprache mit dem Patienten ergänzt durch körpermedizinische und physiotherapeutische Maßnahmen sowie möglicherweise auch die Gabe von Psychopharmaka. 

 

Behandlungsablauf

Vor dem Beginn der stationären Behandlung wird die Notwendigkeit und Möglichkeit einer psychotherapeutischen Behandlung in der Sonnenberg Klinik sorgfältig überprüft. In der Regel führen wir ein ambulantes Vorgespräch durch, welches dem gegenseitigen Kennenlernen, aber auch der Klärung wichtiger Fragen und Voraussetzungen im Hinblick auf eine Behandlung in unserer Klinik dient. Jeder Patient wird in den ersten Tagen von seinem Paten, d.h. einem Mitpatienten seiner Behandlungsgruppe, begleitet. Ab dem 2. Aufenthaltstag ist die Teilnahme am Therapieprogramm der Abteilung verbindlich.

 

Behandlungsziele

Am Beginn des stationären Aufenthaltes steht neben der Etablierung eines stabilen Arbeitsbündnisses mit dem therapeutischen Team die Erarbeitung gemeinsamer Zielvorstellungen. Die Behandlungsziele werden individuell formuliert und müssen im Verlauf des therapeutischen Prozesses immer wieder überprüft und auch hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit hinterfragt werden. Die Bearbeitung innerer Konflikte wie auch die Klärung "äußerer" Lebensprobleme nehmen dann im weiteren Verlauf einen größeren Raum ein. Häufig wird im Verlauf der stationären Behandlung die Motivation zu einer ambulanten Fortführung der Psychotherapie nachhaltig gestärkt.